„Warum machen Sie das eigentlich?“, musste ich als Chef den Bewerber, im Film Lebenslauf von Christopher Korkisch, fragen. Als Antwort bekam ich: „Ich kann gar nicht anders!“. Das trifft für mich persönlich wohl auch auf das Projekt Marillenwind zu. Es braucht eine Idee, die ein Feuer in mir entfacht, dann kommt auch rasch der Spaß dazu diese umzusetzen. Daraus entsteht ein Weg der in das TUN mündet.
Gerne schreibe ich darüber, weil es mich motiviert und manchmal andere Menschen inspiriert auch Kraft und Mut zu fassen um Dinge anzugehen. „Von nichts kommt nichts“ hatte mein Opa immer gesagt. Ich glaube er freut sich wenn er bemerkt, wie ich seinen Rat umgesetzt habe.
Rückblick
Wie ich bereits berichtet habe sind die Feiern des Vorjahres und die sportliche Pause, die sich über die Wintermonate zog leider auch gewichtsmäßig nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Im Vergleich zum Vorjahr ging ich mit weiteren 5 kg Übergebäck ins Rennen. Dafür habe ich heuer die Thrombose ausgelassen, was sich als sehr gute Entscheidung herausstellte. Mit bereits mehr als 300 Kilometer in den Beinen wurde ich heuer immer öfters auf Partys beim Mineralwasser trinken erwischt.
Der Tag X
Der vom Wetterbericht versprochene Rückenwind traf pünktlich ein. Leider nicht auf der Laufstrecke sondern 200 km weiter westlich. In der Wachau war es fast windstill.
Beim Übersetzen mit der Fähre nach Spitz an der Donau bot sich uns eine wunderschöne Skyline von ca. 2.420 in die Donau urinierenden Athleten. Kaum angelegt auf der anderen Seite des Pipistroms, ging es im Startblock gleich mal 800 Meter zurück, ich wollte nicht von 20km/h Läufern überrannt werden. Bei sonnigem Wetter stieg die Temperatur diesmal leider nahe an die 30°C Marke. Das ist höchstens für einen Wiesenlieger und Sonnenanbeter optimal. Leider lagen auch ein paar Leute unfreiwillig am Streckenrand und mussten w.o. geben.
Der Mann ohne Windschatten
Ich entschied mich dafür viel Wasser in und über mich zu leeren und schaffte es so bis km 10 relativ problemlos. Dort wurde ich von einem Marathonläufer überholt und zwar dem Führenden. Er hatte bereits 30 km zurück gelegt! Den Versuch mich in seinem Windschatten zu heften lies ich dann jedoch rasch bleiben, weil ich bemerkte, dass dieser Mann keinen Schatten warf.
Das Finale
Beim zweiten Teil der Strecke nahm mein Kopf trotz Kühlung an Hitze und die Beine an Gewicht zu – Tempo weiter reduzieren auf schnellen Gehschritt. Mittlerweile überholten mich immer mehr Rettungsautos und ich überlegte kurz einen Umstieg, entschied mich dann doch auf eigenen Beinen ins Ziel zu kommen. Die Runde in Krems war, obwohl ich sie schon kannte, wirklich sehr fies, die letzten 3 Kilometer führen zuerst direkt am Ziel vorbei und dann nochmal ziemlich weit weg vom selbigen.
Nach knapp über drei Stunden und zwanzig Minuten war ich dann erschöpft aber glücklich im Ziel. Trotz des höheren Startgewichtes und der wesentlich höheren Temperatur unterbot ich meine Bestzeit aus dem Vorjahr um über 3 Minuten. Unbeschreibliches Glück, Freude und natürlich auch Erschöpfung überkamen mich im Ziel.
Und jetzt?
Heute am Tag danach spüre ich sogar dort Muskeln, wo keine sein sollten. Kein Gejammer! Ich blicke nach vorne und freue mich schon auf Neues. Apropos Zukunft. Nachdem Euch die Marillenwind Beiträge so gefallen haben und ich etwas von meinem Erlebtem weiter geben möchte, habe ich beschlossen ein Buch über das Projekt Marillenwind, die Erlebnisse und Erfahrungen während der Vorbereitung und des Halbmarathons in der Wachau zu schreiben.


Ja, mein Training ist auch heuer wieder angelaufen. Wo? und Wie? Am Boden und langsam. Warum langsam? Nach dem 

In den letzten Wochen hat sich einiges getan. Nebst erstem Marillenwind Treffen, Trainings und Untersuchungen habe ich mich diversen Belastungstests unterzogen. Unter anderem gab es auch etwas zu feiern. Die wiedererlangte Stabilität meines Stuhls und den dadurch möglichen Neustart meines Trainings. Ja es gibt sie, ein paar wenige Verrückte, die bei dieser Hitze trainieren. Sehr früh morgens bietet sich für Amateurmasochisten dazu irgendwie am besten an.
In Sachen Energie lasse ich mich derzeit in Balance bringen, klingt irgendwie mystisch, ist es aber nicht. Zugegeben, ich war vor der ersten Sitzung, oder besser gesagt Liegung, ein wenig skeptisch. Das so etwas wie Energie durch unseren Körper fließt konnte ich mir gerade noch vorstellen, auch das es Energieblockaden gibt, dass es jedoch jemanden gibt der derartige Blockaden auflösen kann, hmmm, naja. Nun ich hab es einfach ausprobiert und kann nach der 2. Sitzung zwar noch immer nicht sagen, was da abgeht, jedoch eine große Empfehlung aussprechen. Die Stunde, die wie im Flug vergeht, ist wie ein kleiner Wellness Urlaub. Ich fühle mich danach sehr sehr sehr entspannt. Das Ganze hat auch einen Namen und zwar Cranio Sacral-Balancing. Simone Brand von back to balance sorgt dafür, dass ich trotz Training sehr relaxed und ausgeglichen durch die Welt laufe.
Dem Paar (2) eifrigen Bloglesern wird es schon dämmern, er bläst auch heuer wieder, der Marillenwind um mich in der Wachau durch das Ziel des Halbmarathons zu tragen. Derzeit lesen sich Ernährungs- und Trainingsplan noch wie ein Drehbuch zu einem Hitchcock Thriller, ein leeres. Falls mich Gurus in Sachen Ernährung- und/oder Training während der nächsten 3 Monate begleiten möchten, dann meldet Euch gerne bei mir. Neben Namensnennung winkt auch ein fairer Anteil der Siegesprämie 🙂
Tagtäglich treffen wir Entscheidungen. Die meisten davon trifft zum Glück unser Unterbewusstsein. Atmen oder zum Beispiel die Spannung eines gasbedrängten Schließmuskels in einem öffentlichen Verkehrsmittel zu halten. Darum kümmert sich in der Regel unser Unterbewusstsein, außer der Druck wird zu groß, dann braucht es auch schon mal aktives Management. Wie ich letztens in der U6 feststellen durfte, scheint sich so mancher bei einer U-Bahnfahrt mehr zu entspannen, als es den Nasen der anderen Fahrgäste lieb ist. Aber das ist eine andere Geschichte!